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KLEINER DEUTSCHER REISEFÜHRER FÜR DAS MUSEUM DES HL. PIUS X. IN SALZANO (VENEDIG)


Gianni Marcuglia
Übersetzung von Quirino Bortolato und Reinhold Kriegler


ERDGESCHOSS DES MUSEUMS

Wenn der Besucher das Museum betritt, kann er rechts eine hölzerne Figur der Heiligen Jungfrau bewundern, die im 16. Jahrhundert geschnitzt wurde und im Jahr 2002 restauriert worden ist. Es ist eine Statue der wundertätigen Karmeliter-Madonna, die vormals in der kleinen Kirche von Roata (einem Ortsteil von Salzano) verehrt wurde. In der Vergangenheit wurde sie im Wechsel der liturgischen Zeit mit verschiedenen farbigen Gewändern bekleidet.

Unter dem Standbild der Madonna kann der Besucher die Grundmauern dieses Teils der Kirche sehen, die auf das Jahr 1924 zurückreichen.

In der ersten Vitrine rechts sind drei Stabkreuze ausgestellt, die vor dreißig Jahren bei den Prozessionen verwendet wurden. Sie sind aus Silber und Holz gefertigt. Das erste Kreuz links wurde im 17. Jahrhundert gebaut, die anderen sind im 18. Jahrhundert entstanden. Alle ausgestellten Stücke sind in ganz Venetien sehr selten. Unten kann man ein Messbuch von 1904 sehen, das für die Feier der Messe des Hl. Pius X. benutzt wurde und von ihm selbst der Pfarrei von Salzano geschenkt wurde.

In der zweiten Vitrine sieht man einen vergoldeten Hostienbehälter (Pyxis) aus dem Jahr 1754. In der Mitte gibt es ein Glasfläschchen von 1735, das vielleicht aus Murano stammt, einen Tauflöffel aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts sowie drei Fläschchen aus demselben Jahrhundert, die für die heiligen Salböle benutzt wurden. Sie bergen eine Reliquie der Hl. Theresa aus Avila aus dem19. Jahrhundert.

Unten sieht man zwei Kerzenhalter aus geschnitztem, firnisvergoldetem Zirbelholz, und eine weibliche Figur aus dem 18. Jahrhundert.

In der dritten Vitrine kann man vier Gloriapapiere - cartegloria - aus dem 18. Jahrhundert sehen, die in lateinischer Sprache geschrieben sind, die bis zur Zeit des zweiten Vatikanischen Konzils benutzt wurden, um damit die heilige Messe zu feiern.

In der Nähe liegt ein hölzerner Behälter mit Fläschchen für Salböle aus dem 18. Jahrhundert und ein silbernes Tablett. Unten findet sich ein geschnitzter, hölzerner Almosen – Kasten für die (Armen?) Seelen und für das Allerheiligste. (Im Deutschen gibt es den Begriff Arme Seelen. Ich weiß nicht, ob der hier gemeint ist)
In der vierten Vitrine sehen wir einen Kelch, einen kleinen vergoldeten Hostienbehälter und zwei Fläschchen, alle aus dem 19. Jahrhundert. In der Mitte gibt es einen Kelch aus dem 18. Jahrhundert, eine Monstranz und einen Kelch aus dem 19. Jahrhundert. Schließlich gibt es noch ein Messbuch der römischen Liturgie des Jahres 1901. Es ist ein Geschenk des Papstes Pius X.

In der fünften Vitrine kann man einen Hostienbehälter und einen Reliquienbehälter aus dem 19. Jahrhundert sehen. In der Mitte sind ein Hostienbehälter aus dem 19. Jahrhundert, ein Kelch und eine Patene des Jahres 1867 ausgestellt. 1887 ist das Jahr, in dem der junge, zweiunddreißigjährige Priester Joseph Sarto als neuer Pfarrer nach Salzano gekommen ist. Unten sehen wir eine würdevolle Monstranz des Jahres 1867. Der Kelch, die Patene und die Monstranz wurden der Pfarrei von Salzano von dem Pfarrer Antonio Bosa geschenkt.
In der sechsten Vitrine an der östlichen Wand des Museums sieht man ein Weihrauchfass vom Ende des 19. Jahrhunderts, in der Mitte einen Hostienbehälter, einen Kerzenhalter -palmatoria - und ein Weihrauchfass. Alle stammen vom Ende des 19. Jahrhunderts. Unten sieht man zwei Reliquiare des 19. Jahrhunderts: Das erste an der linken Seite stellt die Vorderseite des Doms von Mailand mit der berühmten „Madonnina“ dar, und enthält eine Reliquie des Erzbischofs von Mailand, dem Heiligen Karl Borromeo.

In der siebten, links stehenden Vitrine sind ein Andachtsbild (Madonna mit dem heiligen Kind) und einige Votivgaben ausgestellt.

Unter dem Hängeboden in der achten, links stehenden Vitrine sieht man zwei kleine Kelche, ein Fläschchengeschirr mit einem Tablett und einem Kelch aus dem 20. Jahrhundert. In der Mitte sind ein Kelch mit Patene, ein Weihrauchschiffchen mit Löffelchen und ein Kelch. Alle stammen vom Anfang des 20. Jahrhunderts. Unten kann man einen bewunderungswerten Zeremonienstock aus dem Jahr 1925 sehen.

Die nächste, neunte Vitrine, zeigt einen Kasten der Almosen mit Totenschädel und Gebeinen, sowie einen Hostienbehälter aus dem 20. Jahrhundert. In der Mitte liegt noch ein Hostienbehälter des Jahres 1905. Unten gibt es ein Reliquiar von Domenico Gasperini aus dem Jahr 1957.

Die zehnte, zentrale Vitrine zeigt eine Taschenuhr mit dem Wappen des Papstes Pius X. auf der Rückseite, die vom Papst selbst geschenkt wurde. In der Mitte kann man zwei Kelche mit Patene aus dem 20. Jahrhundert sehen; unten sieht man einige Lilien aus dem Ende des 19. Jahrhunderts mit Votivgaben.

In der letzten, rechts stehenden Vitrine liegt ein sehr schöner Kelch mit Patene: diese Patene enthält kleine Basrelieffiguren, die das Letzte Abendmahl darstellen. Diese Gegenstände sind eine Schöpfung des Juweliergeschäfts Garnier aus Paris. Sie wurden dem Papst Pius X. im Jahre 1906 von den französischen Bischöfen zum Anlass der Trennung von Kirche und Staat in Frankreich geschenkt. Unten sieht man ein Messbuch der Verstorbenen des Jahres 1852, das vom Pfarrer Joseph Sarto benutzt wurde.

An der nördlichen Wand sind zwei alte Ölgemälde aufgehängt. Das erste ist ein Gemälde, welches das Hl. Herz der Madonna darstellt. Es ist das Werk eines unbekannten Malers der Venezianischen Schule. Das zweite Ölbild ist auch das Werk eines unbekannten Malers der Venezianischen Schule und stellt den Hl. Franziskus aus Assisi dar. Es wurde von den Franskanerinnen Missionsschwestern des Hl. Herzen Jesu von Gemona (Udine) geschenkt, die den Kindergraten von Salzano leiten. Nach den beiden Gemälden folgt eine Fotografie des Papstes Pius X. An der Wand in der Mitte der Treppe wurde ein alter Grabstein eingemauert. Er erinnert an Pfarrer Giovanni Costantini, der in 1738 gestorben ist. Es ist der älteste in Salzano erhaltene Grabstein.

HÄNGEBODEN

Der Hängeboden nimmt jetzt eine vorübergehende Ausstellung der originalen Akten auf, die von Joseph Sarto geschrieben wurden, als er von 1867 bis 1875 Pfarrer von Salzano war. Diese waren vormals in den Archiven der Pfarreien von Salzano und Robegano aufbewahrt.

Die erste Vitrine links enthält drei Akten, die von Joseph Sarto geschrieben worden sind. Sie beinhalten die Gaben der Gläubigen im Jahr 1873 während der 40 Anbetungsstunden in der Karwoche, die Benachrichtigungen an den Bischof Zinelli anlässlich seines Pastoralbesuchs am 8. Dezember 1867, und einen Brief aus dem Jahr 1873 an Herrn Luigi Favaron wegen der Übernahme des Kieses.

Die nachfolgende zweite Vitrine enthält das Kassenbuch der Gläubigen und das Buch der Pfarreigüter, die von 1867 bis 1875 von Pfarrer Joseph Sarto verwaltet wurden.

Die dritte Vitrine stellt das Kirchenbuch der Ehe-Urkunden aus, die auf Latein geschrieben worden sind, und das Kirchenbuch der Todes-Urkunden, die auf Italienisch geschrieben worden sind, und einige sehr ergreifende Nachrufe enthalten, die von Pfarrer Joseph Sarto geschrieben worden sind.

Die vierte Vitrine stellt stellt das Tauf-Kirchenbuch aus, dessen Urkunden auf Italienisch geschrieben worden sind.

Die mittlere Vitrine enthält den berühmten Katechismus aus Salzano “Catechismo di Salzano”, der auf Italienisch geschrieben worden ist, als Joseph Sarto Pfarrer von Salzano war.

Die nächsten vier Vitrinen zeigen folgende Gegenstände:

  • Die erste stellt das Einwohnerregister aus, das auf die Zeiten von Pfarrer Joseph Sarto zurückgeht.
  • Die zweite stellt das Verwaltungsregister der privaten Kasse der Pfarrei Salzano aus, einen Brief, der von Bischofskanzler Joseph Sarto von Treviso geschrieben worden ist, und einen Rechenschaftsbericht des Jahres 1873, der im Archiv der Pfarrei von Robegano aufbewahrt worden war.
  • Die dritte enthält zwei Ausgabenquittungen, einen Brief der Kirchenfabrik von Robegano und eine Mitteilung einer Hochzeitsfeier.
  • Die vierte stellt drei Briefe aus: Zwei Briefe sind der Pfarrei von Robegano und einer an die Gemeinde von Salzano gerichtet. Seit dem Jahre 2001 enthalten diese beiden letzten Vitrinen Heiligenbildchen und Postkarten vom Hl. Pius X.

ERSTER STOCK

Im erstem Stock kann man einen Betstuhl bewundern, der 1893 von den Gläubigen der Pfarrei von Salzano dem Patriarchen Joseph Sarto geschenkt wurde, und im Jahre 1940 der Pfarrei von Salzano vom Patriarch von Venedig, Kardinal Adeodato Piazza, auf Vermittlung von Prof. Eugenio Bacchion (1899-1976) zurückgegeben wurde.

Daneben befindet sich die Plastik einer Katasterurkunde des Jahres 1343, die den Hl. Bartholomäus darstellt. Diese war vorher auf dem Eingangstor des Glockenturms angebracht.

Dann gibt es einen Stuhl aus dem 18. Jahrhundert und eine Prozessionsfahne des Jahres 1884, die auf einer Seite den gekreuzigten Jesus Christus und und auf der anderen Seite zwei Engel darstellt, die das Allerheiligste verehren.

Die erste Vitrine links stellt eine Kasel und eine Stola vom Ende des 17. Jahrhunderts aus, sowie Geschenke des Hl. Pius X. für seine Pfarrei von Salzano.

Die zweite, nachfolgende Vitrine enthält eine goldene, päpstliche Stola vom Anfang des 20. Jahrhunderts, und einen in Frankreich gestickten Kelchschleier, der das Wappen und den Denkspruch von Pius X. trägt: "Omnia in Christo instaurare” (“Alles in Christus erneuern")

Die dritte Vitrine zeigt eine Kasel vom Ende des 19. Jahrhunderts.

Die vierte Vitrine enthält eine Kasel und eine Stola aus dem 20. Jahrhunderts.

An der westlichen Museumswand kann man folgendes finden:

In der ersten Vitrine ist ein liturgisches Gewand, eine Dalmatika aus dem 18. Jahrhundert ausgestellt.

In der zweiten Vitrine gibt es eine weitere Dalmatika aus dem 18. Jahrhundert.

In der dritten Vitrine finden sich eine Kasel und ein Kelchschleier aus dem 18. Jahrhundert.

Die Vitrinen an der nördlichen Museumswand enthalten folgende Gegenstände:

Die erste Vitrine stellt eine Kasel aus, die im Jahre 1745 in Lion (Frankreich) angefertigt wurde.

Die zweite Vitrine zeigt eine Kasel und eine liturgische Tasche aus dem Jahr 1740, ebenfalls aus Lyon.

Die dritte Vitrine enthält eine Dalmatika und einen Kelchschleier aus dem 18. Jahrhunderts.

In der vierten Vitrine ist eine Dalmatika ausgestellt, die 1715 in Lyon gewirkt wurde.

Die fünfte Vitrine enthält einen Chormantel, der im Jahre 1720 in Lyon angefertigt wurde.

An der nördlichen Museumswand ist eine Prozessionsfahne aus dem 20. Jahrhundert ausgestellt, welche den Hl. Bartholomäus darstellt.

Die beiden Vitrinen auf der östlichen Museumsseite stellen folgendes aus:

Die Vitrine auf der linken Seite enthält eine Kasel aus dem 18. Jahrhundert, die Vitrine auf der rechten Seite zeigt eine Kasel und einen Kelchschleier aus dem 17. Jahrhundert.

Die zwei Vitrinen in der Mitte dieses Ausstellungssaales enthalten folgendes:

Die Kasel, die in der linken Seite aufgehängt ist, ist die älteste in der Pfarrei Salzano. Sie trägt eine Stickerei aus dem 15. Jahrhundert.

Jene auf der rechten Seite ist eine Kasel aus dem 16. Jahrhundert. Auf der unteren Ebene liegt eine liturgische Tasche mit einer Stickerei.

Die letzte große Vitrine enthält einen Chormantel und eine liturgische Tasche: Beides sind Geschenke von Pius X. für die Pfarrei von Salzano. Der Chormantel wurde im 19. Jahrhundert in Deutschland oder in der Schweiz angefertigt, die liturgische Tasche in Italien noch am Ende desselben Jahrhunderts.


Reinhold R. Kriegler, 1943 in Deggendorf geboren; zur Zeit wohnhaft in Bremen.
Vortragstext/ CD-ROM vom Mai 2001 zur Tagung der Deutschen Gesellschaft für Chronometrie: Die Sonnenuhren eines Heiligen, Giuseppe Melchior Sarto - Hl. Pius X.
RKriegler@aol.com

Letzte Bearbeitung 14.08.2007

 
 
 
 
 
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